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Soziale Netzwerke missbrauchen

So, nach langer Zeit mal wieder ein Beitrag... irgendwie fehlt mir im Moment die Zeit, Muße und Motivation zum Bloggen... aber tot ist es hier noch nicht! ;-)

Jedenfalls hört man ja immer wieder, dass man stark auf sein persönliches Profil in den sozialen Netzwerken wie StudiVZ, Facebook, MySpace & Co. aufpassen soll.

Schnell werden die dort preisgegebenen Informationen gegen einen verwendet. Besonders wichtig ist dies, wenn man vor Bewerbungen steht. Egal ob auf eine Ausbildungsstelle oder einen neuen Job. Wenn der potentiell zukünftige Personalchef das Profil findet und sieht, dass man in Gruppen wie "Arbeiten ist scheiße", "Den ganzen Tag faul" oder "Ich lasse gern Dinge mitgehen" (alle frei erfunden!?) Mitglied ist und man dazu noch die passenden Party-Sauf-Fotos beim Kotzen in den Pool online stellt, könnte das ganz schnell ein K.O.-Kriterium werden...

Die Artikel und Berichte darüber gibt es ja aber bereits zu Hauf und sollte zumindest bei einigermaßen vernünftigen Menschen auch angekommen sein.

Auch ich habe hier auch schon recht freizügig berichtet und man kann sich sicher ein recht umfassendes Bild von mir konstruieren. Auch ich habe mich teilweise schon ein wenig erschrocken und es auch ein wenig zurück geschraubt und einige Dinge entfernt. Andererseits habe ich mir aber bisher auch wirklich immer vorher recht gut überlegt, was ich veröffentliche und was nicht. Oft hätte ich deutlich mehr schreiben / berichten / Fotos präsentieren können, als ich es getan habe. Aber vieles geht die breite Öffentlichkeit einfach nichts an.

Aber zurück zum Thema: hat eigentlich schonmal jemand darüber nachgedacht, diese sozialen Netzwerke zu seinem Vorteil zu nutzen?

Man könnte sein Profil z.B. mit besonders "bemerkenswerten" Informationen spicken... ehrenamtliche, verantwortungsvolle Arbeit, vermeintliche "Weltreisen" (ein paar passende Fotos und Infos aus den Orten zum "drüber erzählen" hat man schnell im Internet gefunden) und so weiter?!

Oder vor allem vielleicht interessant für Frauen im "gebährfähigen Alter". Dass die Frage nach dem Kinderwunsch im Bewerbungsgespräch nicht erlaubt ist, bzw. gelogen werden darf, dürfte allgemein bekannt sein. Dass die Frage trotzdem oft kommt, ebenso. Auch dürfte dem Personaler bewußt sein, dass er belogen wird, obwohl er an der Reaktion und Körpersprache sicher genug ablesen kann.

Was ist aber, wenn der Personaler das Profil der Bewerberin findet? Mit den (ggf. bewußt falsch) gestreuten Informationen, dass sie derzeit Single ist und auch keine Lust auf Beziehung und ähnliches hat, Ehe und Familie völlig spießig findet? Oder dass sie vor kurzem im Urlaub war und es alles ganz schön war. Aber die vielen, ständig blärrenden und quakenden Kinder ja total auf die Nerven gingen und sie da ja (jetzt und in Zukunft) so absolut keinen Bock drauf hat?

Vermutlich gibt es da noch haufenweise weitere Informationen, die einen ins "richtige" Licht rücken können. Auch wenn es vielleicht gar nicht stimmt und frei erfunden ist.

Gut, wenn es bewußt falsche Angaben waren und die irgendwann mal raus kommen, dürfte das nicht die beste Basis für das Vertrauensverhältnis sein. Andererseits: es gibt ja nirgends eine Garantie, dass das was man im Internet liest/schreibt der Wahrheit entspricht... und ist es eine bessere Basis fürs Vertrauensverhältnis, wenn einem der Personaler "hinterher schnüffelt"? Und der Kinderwunsch (der bei Frauen ja sicher häufig das "Problemkriterium" ist) kann sich ja auch schnell mal ändern... von daher würde sich mein schlechtes Gewissen wohl in Grenzen halten.

Was denkt Ihr darüber?
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Kommentare

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Trixie am :

Man streunte die Tage beim Blog ab, um die Dinge gegen mich zu verwenden...und ich dachte immer, das sei Quatsch, aber man sollte Internet doch ernst nehmen....

Trixie am :

beim=mein
nichtmal tippen kann ich man....

René Fischer am :

Ich stimm dir da zu. Man muss schon aufpassen was man wo veröffentlicht. Auch ich bin von dieser Omnipräsenz weggekommen, die ich noch vor knapp 2 Jahren inne gehabt habe. Selbst das Veröffentlichen von privaten Fotos oder das Bloggen über den Gesundheitszustand war damals für mich normal. Dinge die ich heute niemals mehr tun würde, auch wenn mich meine Frau erst davon überzeugen musste dieses Verhalten mal kritisch zu überdenken.

Generell glaube ich aber nicht, das der von dir beschriebene Weg funktioniert. Das Internet bietet ja allerhand Reputationsmöglichkeiten die man eigentlich eher dazu nutzen sollte sich positiv ins rechte Licht zu rücken. Das Faken von solchen Sachen ist recht aufwendig und auch recht einfach zu entlarven, da Profile ja auch eine gewisse Vernetzung haben müssen um authentisch zu sein.

Maniac am :

Ja, ich war bis vor ner Weile auch eher auf dem Trip "ist ja nichts besonders intimes, was ich so veröffentliche". Letztendlich sind es auch alles Dinge, die viele Freunde oder Leute mit denen man öfter zu tun hat auch wissen, oder wissen dürfen (z.B. dass ich gern koche etc.).
Andererseits kann man sich mit all diesen Informationen auch schon ein recht gutes Bild von mir machen... und ob das sein muss, bin ich mir derzeit auch nicht mehr sicher und stufe deutlich mehr Dinge als "muss nicht jeder wissen" ein.

Mit den Reputationsmöglichkeiten hast Du natürlich recht. Auch dafür wäre diess Blog hier glaube ich gar nicht so schlecht, weil ich glaube (hoffe?) es wirft eigentlich ein recht nettes Bild auf mich.
Andererseits sind auch hier genug Dinge dabei, wo ich denke, dass sie einen potentiellen neuen Personalchef o.ä. nichts angeht.

Und zum Faken: man muss es ja nicht übertreiben. Der "Auslandsaufenthalt" ist da ja schon eine größere Sache.
Aber gerade so Statements wie "bin glücklicher Single", "Kinder nerven" o.ä. dürfte von Personalchefs bei "gebährfähigen Frauen" durchaus auf Gegenliebe stoßen. Und dafür muss man ja nicht sooo viel zurecht faken, dass es unglaubwürdig wäre. Und wenn man (bzw. Frau) z.B. nur StudiVZ nutzt und da auch mit ein paar (realen) Freunden verbunden ist, dürfte das auch recht glaubwürdig wirken...

Ob die Personalchefs dem letztendlich soviel Gewichtung geben, dass es Ausschlaggebend ist, weiß ich nicht. Aber wenn da steht "glücklich vergeben" und "ich liebe Kinder", dürfte das bei einer Frau zwischen 20 und 30 wohl eher durchaus abschreckend wirken...

René Fischer am :

Dein Blog wirft ein nettes Licht auf dich, ansonsten würde ich dich auch hier nicht lesen und schon gar nicht kommentieren ;-)

Zu der Sache mit dem Faken: Das Problem ist doch, das du das quasi immer wieder den aktuellen Gegebenheiten anpassen müsstest um dich in der jeweiligen Situation ins beste Licht zu stellen. Aber Google vergisst nicht, das heißt wenn es blöd kommt findet man auch alte Statements von dir die dich u.U. dann nicht mehr im besten Licht erscheinen lassen, weil du z.B. als Mutter mal gesagt hast "Kinder nerven". Du versteht was ich meine? Ehrlichkeit bringt dich auch hier immer noch weiter als jede noch so gute Lüge, die irgendwann einmal in sich zusammenbrechen kann.

Maniac am :

Naja, stimmt schon. Ganz so leicht ist das ganze nicht.
Andererseits durchsucht/archiviert Google ja eigentlich noch keine "geschlossenen" Netzwerke. D.h. wenn man solche Statements in StudiVZ, Facebook o.ä. postet dürfte das mit dem "Archiv Internet" nicht so schlimm sein.
Zumal man dann ja später auch immer noch sagen kann "ich habe meine Meinung geändert", was ja durchaus vorkommt und legitim ist.
Aber für akute Dinge, wie halt ein Bewerbungsgespräche könnte ich mir das noch immer als durchaus von Vorteil vorstellen...

Gerade und zumindest beim Thema Kinder. Auch wenn die Frage danach schon nicht statthaft ist und Frauen schon gar nicht darauf antworten müssen, ist es soweit ich weiß und man hört ja noch immer standard. Bzw. suchen sich dann auch die Personaler wohl neue Informationswege, weil sie eben nicht fragen dürften/sollten.

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