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Weihnachtsgeschenk

Wie schon angekündigt, wollte ich ja über das Weihnachtsgeschenk für meine Freundin bericht erstatten.

Also sie bekam einen selbst genähten Teddybär. Genau gesagt einen Schlafbär.

Das ganze war nun aber nicht so leicht. Wir haben ja schon quasi seit einem halben Jahr zusammen gewohnt und sind ja nun vor kurzem auch noch in unsere neue Wohnung umgezogen. Zum einen war es dadurch zeitlich alles sehr knapp. Zum anderen kann ich ja schlecht an dem Geschenk arbeiten, weil sie es ja mitbekommen würde. Ich hätte mich ja zwar in einem anderen Raum "einschließen" können. Aber das hilft ja nicht viel, wenn sie dann 1. sieht dass ich die Nähmaschine mitnehme und 2. sie dann die Nähmaschine hört. Sie sollte ja keinerlei Verdacht schöpfen können.

Wobei sie irgendwann auch schonmal sagte "ja wieso, du kannst doch ins Arbeitszimmer gehen, wenn du da dann nähen willst". Ähm... ich habe nichts von nähen gesagt (bin mir sehr sicher, dass ich mich nicht verplappert habe). Woher wußte sie denn das?

Naja, das Material für den Bären habe ich dann irgendwann mal auf dem Rückweg von der Arbeit gekauft. Ich hatte zwar irgendwo auch noch was rum liegen (Granulat, Füllwatte etc.), wußte aber nicht so genau wo. Durch den Umzug schon erst recht nicht und hatte auch keine Lust zu suchen. Wäre wahrscheinlich eh nur wieder auffällig gewesen. Also alles gekauft, was ich brauche.

Jedenfalls hatte ich mir dann zwischendurch schonmal ein wenig Zeit genommen, wo sie Kartons eingepackt hat und dann halt nicht ins Wohnzimmer durfte. Den Stoff ausschneiden und solche Sachen konnte ich ja auch "lautlos" vorbereiten.

Aber selbst das stellte sich als schonmal nicht so einfach heraus. Im Haushalt meiner Freundin gab es genau drei Scheren. Allesamt "Erbstücke". Eine von den Scheren war sowas von stumpf, darauf hätte man reiten können. Bei den anderen beiden bin ich mir nicht sicher. Denn da konnte ich zwischen den Schneiden durchgucken... Somit war das Ausschneiden der Schnittmuster und vor allem dann des Stoffes eine Qual, mir taten die Finger weh und habe fast Krämpfe in der Hand bekommen. Ich war froh als ich endlich damit fertig war.

Das nächste Problem war dann die Müllentsorgung... die Papierreste vom den Schnittmustervorlagen oder auch die Stoffreste. Das konnte ich ja nicht einfach so in den Müll werfen. Nachher sieht sie das noch und weiß auch bescheid. Also eine kleine Tüte genommen und den Müll erstmal beim Rest des Materials gehortet.

Genauso musste ich drauf achten, dass auf dem Tisch, dem Sofa oder dem Fußboden keine Stoffflusen zurück bleiben. Alles nicht so einfach.

Jedenfalls sah es dann so aus:


Vor kurzem gab es dann bei Plus einen Sleepy Teddy. Ein kleiner Teddybär, der auf Knopfdruck schnarcht und den Bauch hebt und senkt. Meine Freundin fand den sehr süß und meinte sie möchte so einen haben. Wenn sie dann geschäftlich unterwegs ist, kann sie den mitnehmen und hat das Gefühl, ich würde neben ihr liegen...

Jedenfalls dachte ich, dass passt doch bestimmt in meinen Teddy rein und habe kurzerhand so einen gekauft... und getötet... und obduziert... und seine Organe gespendet...



Die Idee fand ich klasse... war mir nur nicht so recht bewußt, dass es die ganze Sache noch eine Ecke verkompliziert... immerhin musste der Reißverschluss für das Batteriefach noch eingenäht werden. Und der "Atem-Kasten" (das Ding was sich bewegt und die Schnarchgeräusche macht) passte auch nicht durch die Stopföffnung am Bein...

Somit war ich zwischendurch schon gut am Fluchen. Aber es war ja für meine Freundin und so schnell gebe ich ja auch nicht auf. Daher habe ich mich halt durchgekämpft und die Teile zusammen genäht:


Dann gestopft und Augen und Nase gestickt:


Weil es halt improvisiert war, kam der Reißverschluss dann nachträglich an den Bauch (darauf liegt er ja und ist damit nicht so sichtbar):


Das Ohren annähen war auch nicht wirklich schön. Irgendwie bin ich wohl auch etwas aus der Übung gewesen... den letzten Teddy hab ich 2003 genäht. Außerdem war das Schnittmuster des Schlafbären ja nicht "klassisch" mit einzelnen Armen, Beinen und Gelenken.

Auch durch das besondere Innenleben war das Füllen und Zunähen gar nicht so einfach. Zwischenzeitlich sah das Wohnzimmer auch aus wie Sau... überall Flusen und das Füllgranulat war auch überall verteilt. Also schnell gesaugt und gehofft, dass keinerlei Spuren zurück blieben.

Jedenfalls habe ich es geschafft und er ist fertig:


Zum Glück hatte ich am Freitag nun noch kurzfristig Urlaub, sonst hätte ich ihn vor Weihnachten wohl auch nicht mehr fertig bekommen.

Am Sonntag beim Einpacken habe ich ihn dann noch ein wenig "verfeinert", er hat Pfoten gestickt bekommen und die Füße angenäht, so dass sie etwas abgeknickt sind.

Und so sieht es aus, wenn er schnarcht:


Ich hoffe jedenfalls er gefällt meiner Freundin und erinnert sie mit seinem Schnarchen vielleicht an mich, wenn sie im Januar geschäftlich unterwegs ist.
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Kommentare

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Trixie1961 am :

Wie süüüüüüüüß :-)
Das war aber viel Arbeit und mit viel Liebe zusammengebastelt. :-)

Euch beiden frohe Festtage und ein schönes 2008! :-)

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